Welche Anlageform ist die Richtige? Dieser Frage sollten sich Anleger eingehend widmen, bevor sie ihr Handelskonto kapitalisieren oder Geld an der Börse investieren. Eine Übersicht der Vor- und Nachteile von Optionen kann dabei hilfreich sein. Über diese ist es beispielsweise möglich, die Chancen und Risiken des Optionshandels abzuwägen. Außerdem können die Eigenschaften von Optionen so ideal mit anderen Finanzinstrumenten verglichen werden. Am Ende des Vergleichs kann der Anleger dann eine Entscheidung treffen. Alle relevanten Informationen haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst.
- Optionen leiten ihren Wert von einem Basiswert ab
- Es gibt verschiedene Arten von Optionen (Long, Short, Call, Put)
- Käufer und Verkäufer besitzen Rechte und Pflichten
- Optionen können mit Hebel gehandelt werden
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Im Kurzporträt: Die Vor- und Nachteile von Optionen
Mit diesem Ratgeber soll Anlegern weitergeholfen werden, die sich für Optionen als Anlageform interessieren oder derzeit auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Geldanlage sind. Dazu gehören jedoch nicht nur Anfänger, die bisher keinerlei Erfahrung mit Optionen und anderen Finanzinstrumenten aufweisen können. Der Ratgeber richtet sich ebenfalls an erfahrene Trader, die sich einen Überblick über diese Anlageklasse verschaffen wollen. Denn im weiteren Verlauf werden nicht nur die Vorteile beleuchtet. Auch auf die Nachteile von Optionen werden benannt.
Bevor die Eigenschaften im Detail vorstellen, möchten wir jedoch zunächst einen Kurzüberblick über die Vor- und Nachteile des Optionshandels geben. Sämtliche Punkte werden im Verlauf dieses Ratgebers nochmals aufgegriffen und explizit erklärt.
Die Vorteile von Optionen:
- Erwerb von Optionen schon mit geringem Kapitalaufwand möglich
- Optionsinhaber erwirbt das Recht, aber nicht die Pflicht zur Abnahme
- Großer Handlungsspielraum: Anleger können Käufer oder Verkäufer sein
- Minimiertes Verlustrisiko, da kein Emittentenrisiko besteht
- Potenzielle Gewinne, aber auch große Verluste, sind möglich
Die Nachteile von Optionen:
- Hebeleffekt kann sich auch zum Nachteil des Anlegers auswirken
- Totalverlust bei ungünstiger Entwicklung im Basiswert möglich
- Optionshandel erfordert Marktkenntnisse und Erfahrung
- Beim Handel findet eine Bündelung des Basiswertes statt
Gut zu wissen
Wer sich für Möglichkeiten zur Geldanlage interessiert, sollte sich stets einen vollständigen Überblick verschaffen. Zahlreiche Anbieter haben natürlich ein Interesse daran, nur die Vorteile einer Anlageform aufzuzeigen. Schließlich sollen stets neue Kunden gewonnen werden, die Geld auf das Handelskonto einzahlen. Die Nachteile bleiben dabei unberücksichtigt. Aus diesem Grund bieten wir mit unserem unabhängigen Ratgeber interessierten Anlegern die Möglichkeit, sich in vollem Umfang zu informieren.
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Käufer und Verkäufer besitzen Rechte und Pflichten
Der Optionshandel entstand im 17. Jahrhundert in den Niederlanden. Damals musste eine Methode zum Handeln eines Produkts gefunden werden, welches zum Zeitpunkt des Handels noch gar nicht existierte: die Tulpenzwiebel. Käufer und Verkäufer einigten sich bereits Monate vor der Ernte, welche Menge zu welchem Preis geliefert werden sollte. Warum dieser Exkurs in die Geschichte des Optionshandels noch heute interessant ist? Weil sich die Rechte und Pflichten der beiden Parteien mittlerweile geändert haben.
In den Anfängen des Optionshandels waren beide Seiten dazu verpflichtet, den Handel zu den festgelegten Konditionen auszuführen. Der Verkäufer musste liefern, der Käufer im Gegenzug die Ware bezahlen und abnehmen. Heute ist es jedoch so, dass der Inhaber der Option das Recht besitzt, einen Basiswert zu den vereinbarten Konditionen zu kaufen oder zu verkaufen. Nicht jedoch die Pflicht. Dieses Recht erwirbt er durch Zahlung einer Prämie, der Optionsprämie. Am Fälligkeitstag hat er nun die Wahl zwischen diesen drei Möglichkeiten:
- Ausüben der Option
- Glattstellen der Option
- Verfallen lassen der Option
Durch das Glattstellen der Option wird diese von einer Long-Position in eine Short-Position umgewandelt. Dadurch wird der Optionsinhaber automatisch von einem Käufer zum Verkäufer. Lässt er die Option verfallen, so verliert er die bereits gezahlte Optionsprämie, erleidet jedoch ansonsten keinen weiteren Verlust. Durch das Ausüben der Option wird nun auch der Verkäufer (=Stillhalter) in die Pflicht genommen. Je nach Optionstyp muss er nun entweder den Basiswert liefern, abnehmen oder einen Barausgleich leisten.
Inhaber von Optionen können Käufer und Verkäufer sein
Wie soeben dargelegt, haben Käufer von Optionen deutlich mehr Rechte als Verkäufer. Mit „Käufer“ sind dabei stets Anleger gemeint, die eine Long-Position in ihrem Portfolio halten. Verkäufer, auch Stillhalter genannt, nehmen mit einer Short-Position die entsprechende Gegenposition ein. Wer in Optionen investieren möchte, ist allerdings nicht automatisch Käufer. Auch als Privatanleger können Short-Positionen eingenommen werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn eine Option emittiert wird, die sich vor der Transaktion nicht im eigenen Besitz befindet. Dieser Vorgang wird auch das „Schreiben einer Option“ genannt.
Durch die zahlreichen verschiedenen Optionstypen eröffnen sich für Anleger verschiedene Möglichkeiten zur Investition. Sie sind nicht allein daran gebunden, eine Option zu kaufen und zu hoffen, dass der Kurs des Basiswertes bis zum Fälligkeitstag stark ansteigt. Auch durch das Verkaufen einer Option können sie einen potenziellen Gewinn erzielen. Dies ist der Fall, wenn der Kurs des Basiswertes unter dem Ausübungspreis liegt. In diesem Fall wird die Option nicht durch den Inhaber der Long-Position ausgeübt, hier gilt es zu beachten, dass dieser Handel auch immer von einem großen Verlustrisiko begleitet wird. Der Stillhalter wird damit nicht zur Lieferung des Basiswertes oder einen Barausgleich verpflichtet. Seinen potenziellen Gewinn stellt nun die erhaltene Optionsprämie dar. Aber das erhebliche Verlustrisiko hierbei sollte auch immer bedacht werden.
Optionenhändler haben also nicht nur die Möglichkeit, also Käufer oder Verkäufer von Optionen in Erscheinung zu treten. Sie können in dieser Eigenschaft gleichzeitig auch auf fallende und steigende Preise spekulieren. Anfängern sei geraten, sich insbesondere mit diesem Thema eingehend auseinanderzusetzen. Denn nicht jedem ist klar, warum ein Verkäufer von sinkenden Preisen profitieren kann und umgekehrt.
Gut zu wissen
Bei den Arten von Optionen muss neben den genannten zusätzlich auch zwischen europäischen und amerikanischen Optionen unterschieden werden. Diese unterscheiden sich insbesondere in einer Eigenschaft. Beim europäischen Stil gibt der Fälligkeitstag den Tag an, an dem die Option ausgeführt, glattgestellt oder wertlos verfallen muss. Der amerikanische Stil hingegen lässt eine „early exercise“ zu. Dementsprechend gibt das Fälligkeitsdatum den Tag an, bis zu dem der Optionsinhaber diese Rechte besitzt.
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Handel bereits mit geringem Kapital ohne Emittentenrisiko
Zwei der eingangs genannten Vorteile fassen wir nun unter diesem Punkt zusammen. Zunächst gehen wir dabei auf den reduzierten Kapitalbedarf im Vergleich zu anderen Finanzinstrumenten ein. Dieser macht den Optionenhandel auch für Einsteiger interessant. Dennoch sollten diese sich mit allen Eigenschaften von Optionen vertraut machen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Wie kommt es nun dazu, dass der Optionenhandel mit geringerem Kapitalaufwand verbunden ist?
Käufer einer Option investieren nicht direkt in einen Basiswert, sondern erwerben eine Option auf diesen. So muss beim Kauf einer Option für 1.000 Facebook-Aktien nicht der Gesamtpreis für dieses Aktienpaket gezahlt werden. Der Käufer der Option muss hierzu zunächst eine Optionsprämie hinterlegen, die einen Bruchteil des eigentlichen Wertes beträgt. Erst am Fälligkeitstag muss dann eine Entscheidung getroffen werden, ob die Option ausgeübt werden soll. Falls es zur Ausübung kommt, bedeutet dies dennoch nicht, dass die volle Summe gezahlt werden muss. Der Optionsinhaber kann auch auf einen Barausgleich bestehen. Wählt er die Lieferung des Basiswertes, ist der Kapitalaufwand dennoch geringer als bei einer direkten Investition in den Basiswert.
Eine Anlageform muss stets auch hinsichtlich ihres Risikos bewertet werden. Wie bei allen anderen Finanzinstrumenten kann es auch bei Optionen vorkommen, dass sich der Basiswert nicht in die gewünschte Richtung entwickelt. Eine Garantie auf Gewinne gibt es nie. Dennoch muss hervorgehoben werden, dass es bei Optionen kein Emittentenrisiko gibt. Es existiert schlichtweg kein Emittent, der bankrottgehen könnte. So wird das Verlustrisiko für den Anleger deutlich minimiert.
Vor- und Nachteil von Optionen: Der Handel mit Hebeln
Bisher sind alle genannten Punkte klar als Vorteile einzustufen. Nicht von der Hand zu weisen ist die Tatsache, dass sowohl das fehlende Emittentenrisiko als auch der im Vergleich zu anderen Anlageinstrumenten geringere Kapitalaufwand positiv für den Anleger sind. Zudem besitzen Käufer von Optionen ausschließlich Rechte, aber keine Pflichten. Weiterhin wurde der große Handlungsspielraum für Trader als klarer Vorteil genannt. Beim folgenden Thema sind sich die Experten hingegen uneins, ob es als Vor- oder Nachteil von Optionen einzustufen ist. Die Rede ist dabei natürlich von der Hebelwirkung.
Die Eigenschaften des Hebels im Überblick:
- Zur Positionseröffnung ist nur ein Bruchteil des Gesamtwertes nötig
- Diese Sicherheitsleistung wird als „Margin“ bezeichnet
- Mit dem Hebel lassen sich Gewinne vervielfachen
- Bei Hebel 10:1: Änderung in der Position zehnmal so hoch wie im Basiswert
- Vorsicht! Hebel wirkt sich auch zu Ungunsten des Anlegers aus
Der Hebel ist ohne Frage ein Instrument, mit dem sich Anleger intensiv vor der Nutzung beschäftigen sollten. Insbesondere Profis bevorzugen den Handel mit hohen Hebeln, da sich so Gewinne erzielen lassen, die die eigentliche Investition um ein Vielfaches übersteigen. Aus diesem Grund werben zahlreiche Broker mit der Hebelwirkung, zeigen dabei jedoch nur die positiven Eigenschaften auf. Während sich Profis den Gefahren natürlich bewusst sind, ist dies bei Anfängern nicht immer der Fall. Die Hebelwirkung potenziert natürlich auch die Verluste, was bei einer ungünstigen Entwicklung schnell zur automatischen Schließung der Position führen kann.
Gut zu wissen
In volatilen Märkten bietet der Hebel die Chance auf große Gewinne – aber genauso schnell kann er auch zum Totalverlust führen. Meist muss sich ein Basiswert nur für kurze Zeit in die falsche Richtung entwickeln, um das gesamte Handelskapital aufzubrauchen. Ist dies einmal der Fall, kommt es umgehend zur Schließung der Position. Unabhängig davon, wie sich der Kurs des Basiswertes anschließend noch entwickelt.
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Welche Nachteile besitzen Optionen außerdem?
Die Hebelwirkung von Optionen muss daher sowohl als Vorteil als auch als Nachteil gewertet werden. Nicht von der Hand zu weisen sind die überproportional hohen Gewinne, die mit dem Einsatz von Hebeln erzielt werden können. Andererseits sollten sich gerade Einsteiger nicht von hohen Hebeln verführen lassen. Wer die Funktionsweise nicht verstanden hat, kann schnell sein gesamtes investiertes Kapital verlieren. Zur automatischen Schließung der Position kommt es bei vielen Anbietern nämlich erst, wenn das gesamte Handelskapital aufgebraucht ist.
Anleger sollten sich daher nie darauf verlassen, dass die Position ganz einfach so lange gehalten werden kann, bis sie sich wieder im Geld befindet. Bei einer schlechten Kursentwicklung droht der Totalverlust. Um das hohe Verlustrisiko aufzufangen ist es daher unablässig, auch nach der Investition ausreichend Zeit in das Beobachten der Märkte zu investieren. Der hohe Zeitaufwand muss daher ebenfalls als Nachteil angerechnet werden, auch wenn er alternativlos ist. Anleger können nur auf plötzliche Veränderungen im Basiswert reagieren, wenn sie den Markt im Blick behalten.
Aber nicht nur der Handel ist mit einem Zeitaufwand verbunden. Anleger müssen sich außerdem Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen, um erfolgreich handeln zu können. Hierzu gehört nicht nur das Verstehen der Funktionsweise von Optionen. Auch die Hebelwirkung ist ein Thema, mit dem sich Anleger unbedingt auseinandersetzen müssen.
Zu guter Letzt müssen Anleger außerdem verstehen, dass sie nie eine Option auf beispielsweise nur eine Aktie erwerben. Beim Optionenhandel kommt es zu einer Bündelung des Basiswertes, weswegen beispielsweise immer mindestens 100 Aktien gehandelt werden.
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Fazit: Den Vorteilen von Optionen stehen auch einige Nachteile gegenüber
Welche Anlageform ist die Beste? Diese Frage konnte im Verlaufe dieses Ratgebers nicht geklärt werden – allerdings war dies auch nie das Ziel. Ohnehin ist es schwierig, auf diese Frage eine allgemeingültige Antwort zu finden. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen Tradertypen, jeder hat dabei eigene Erwartungen und Bedürfnisse. Jedoch kann dieser Ratgeber eine Unterstützung bei der Suche nach dem richtigen Anlageinstrument sein. Interessierte Anleger sollten sich die Vor- und Nachteile dabei im Detail vor Augen führen, um diese anschließend mit den Eigenschaften anderer Anlageformen vergleichen zu können.
Zusammengefasst bleibt also zu sagen, dass der Optionenhandel mit zahlreichen Vorteilen verbunden ist. An erster Stelle ist zu erwähnen, dass die Käufer einer Option ausschließlich Rechte erwerben, jedoch keine Pflichten. Am (europäischer Stil) oder bis zum (amerikanischer Stil) Fälligkeitstag können sie selbst entscheiden, ob sie die Option ausüben oder nicht. Der Stillhalter hingegen besitzt die Pflicht, entsprechend der Entscheidung des Käufers zu agieren. Auch der geringe Kapitalaufwand im Vergleich zu anderen Anlageformen stellt sich als Vorteil heraus. Statt 100 Aktien direkt zu kaufen, können Anleger auch eine Option auf diese erwerben. Hierfür müssen sie zunächst nur die Optionsprämie hinterlegen.
In diesem Zusammenhang steht auch der Einsatz der Hebelwirkung. Mit Sicherheit gibt es zahlreiche Anleger, die den Hebel als klaren Vorteil von Optionen und anderen Finanzinstrumenten hervorheben. Zwar sind so überproportional hohe potenzielle Gewinne möglich, aber man muss auch mit hohen Verlusten rechnen. Dass der Hebel von anderen als Nachteil angesehen wird, beweist, wie wichtig ein vorheriger Vergleich der Anlageformen ist.
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